Die Mehrheit der Beobachter sieht in der aktuellen Schwäche der Emerging Markets und der Rohstoffmärkte keine nachhaltigen Auswirkungen auf die Gesamtheit der europäischen und amerikanischen Unternehmen. Wir sind hier diametraler Auffassung. Die aktuelle Entwicklung ist eine logische Konsequenz der Zentralbankpolitik der letzten Jahre in Kombination mit der Forcierung außenwirtschaftlicher Ungleichgewichte. Deshalb bewerten wir die Marktschwäche nicht als temporäres Phänomen, sondern vielmehr als Anfang eines Zyklus, der durch die Anpassung aller Marktsegmente auf die realwirtschaftlichen Verwerfungen gekennzeichnet sein wird. Natürlich werden Erinnerungen an 2008 wach und wir sehen hier eine Vielzahl an Übereinstimmungen, die auf den ersten Blick nicht offensichtlich sind – vor allem was die zu erwartenden Mechanismen anbelangt und verweisen hier auf die obigen Textzeilen: „Another hope feeds another dream / another truth installed by the machine.” Neben der Frage potenzieller langfristiger Effekte der aktuellen Situation werden wir in diesem Newsletter noch auf eines unserer Lieblingsthemen zu sprechen kommen: die Rolle von Verwertungsquoten im Allgemeinen und speziell im aktuellen Umfeld. Und obwohl dieser Newsletter nie politisch war (allerhöchstens auf eine perfide und subtile Art), liegt es uns am Herzen, zur aktuellen Flüchtlingsproblematik Stellung zu nehmen – und zwar völlig emotionslos, nur auf ökonomische Effekte reduzierend. Also genau auf das, was man in der aktuellen politischen Diskussion vermisst.