Die Differenz zwischen dem annualisierten Kreditrisikoaufschlag einer Anleihe und dem sogenannten Par Spread einer zugehörigen Kreditausfallversicherung wird gemeinhin als die negative Basis der Anleihe bezeichnet. Sie ist eine wichtige Kenngröße für Investoren, um zu entscheiden, ob es günstiger ist, eine Anleihe zu erwerben oder eine Kreditriskoprämie über den Verkauf einer Kreditausfallversicherung zu vereinnahmen. Die herkömmliche Definition ist allerdings ungenau und entbehrt einer rigorosen Rechtfertigung, da sie zum einen implizit vom Erreichen der Endfälligkeit ausgeht und zum anderen potenziell unterschiedliche Cash-Sensitivitäten von Anleihe und Kreditausfallversicherung ignoriert. Der vorliegende Artikel liefert eine akkurate Definition für die negative Basis, in Verallgemeinerung eines früheren XAIA-Artikels. Während unser früherer Artikel noch auf der Annahme der Arbitragefreiheit eines impliziten Marktmodells basierte, welche in der Praxis nicht immer gegeben ist, stellen wir nun eine Logik vor, welche zum selben Ergebnis führt, aber ohne diese restriktive Annahme auskommt. Damit vollenden wir ein vernünftiges und wissenschaftlich rigoroses Rahmenwerk, welches klarstellt, wie die negative Basis definiert werden muss. Unsere Definition ist zudem allgemein genug, um alle in der Praxis auftretenden Spezifikationen, wie etwa unterschiedliche Währungen für Anleihe und Kreditausfallversicherung, zu inkludieren.