Am Beispiel der Schweizer Notenbank SNB sieht man, was passiert, wenn man sich zu lange gegen ökonomische Realitäten stemmt. Die Freigabe des Franken gegen den Euro war letztlich die einzig verbleibende Option – wohlwissend, dass eine weitere Stützung des Euro aus Sicht eines „kleinen“ Landes gegen die Marktkräfte verlorene Liebesmüh darstellt. Im Gegensatz zur SNB hat die EZB dieses Eingeständnis noch nicht abgelegt. Auch in 2015 ist davon auszugehen, dass sie ihren Auftrag als Retter der Eurozone überschwänglich wahrnimmt. Das bedeutet eben auch, dass wir davon ausgehen müssen, dass „Vola-Spikes“ wie im Januar uns das ganze Jahr über begleiten werden. Das ist umso mehr der Fall, da wir seit 2014 in einem Umfeld niedriger Liquidität an den Märkten agieren, was auch in 2015 Bestand haben wird. Die aktuellen Bewertungen an den Aktienmärkten sollten nicht darüber hinweg täuschen, dass wir uns nach wie vor in einem Ausnahmezustand befinden. „They all fall down“ – das gilt auch für jegliche politische Maßnahmen, die darauf abzielen, ökonomische Ungleichgewichte zu ignorieren.