Das Drama um die Banco Espirito Santo und die damit verbundene Ausweitung der portugiesischen Risikoaufschläge hat gezeigt, dass die Ansteckungsmechanismen zwischen den Staaten und dem Ban-kensektor nach wie vor vorhanden sind. Da können die Maßnahmen der EZB wenig daran ändern. Die Idee der EZB, die Liquiditätsbereit-stellung an die Kreditvergabe der Banken zu koppeln (über TLTROs), halten wir indes für eine ziemlich sozialistische Idee mit kontraproduktiven, realwirtschaftlichen Effekten. Wir haben es nun mal mit einer Bilanzrezession und damit mit einer sinkenden Kreditnachfrage zu tun und die steigenden Regulierungsanforderungen für den Bankensektor tun ihr Übriges. Am Markt wird es trotzdem (oder gerade deshalb) nicht langweilig, wie die Farce um die Veröffentlichung der Ergebnisse des Bankenstresstests oder auch die Pokerrunde zwischen Argentinien (maximal niedriges Paar) und den Holdout-Klägern (mindestens Straight Flash) zeigen. Derweil gewinnt die Aussage „…er wollte noch viel mehr“ vor den Gerüchten einer möglichen Berufung Mario Draghis für das Amt des italienischen Staatspräsidenten an Bedeutung. Sollte es so kommen, kann man davon ausgehen, dass die EZB bis dahin nichts unversucht lässt, den Markt zu stützen.