Die jüngste Korrektur an den Märkten legt durchaus den Schluss nahe, dass die Märkte zu schnell zu weit gegangen sind. Auch wenn das Wort „Crash“ schon etwas überstrapaziert klingen mag, mehren sich die Anzeichen, dass die Volatilität an den Märkten spürbar zunehmen wird. Wir teilen zwar nicht die These, dass die westlichen Zentralbanken in Kürze einen kontraktiven geldpolitischen Pfad einschlagen werden, sehen aber in der Kombination aus steigender Risikoaversion, den fundamentalen Risiken und den durch die Niedrigzinspolitik bedingten Fehlallokationen eine sehr bedenkliche Gemengelage, die zu einer noch weitaus schärferen Reaktion der Finanzmärkte führen kann. Die Historie lehrt, dass dieser Prozess in Zyklen verläuft, weshalb es ratsam erscheint, die aktuellen Niveaus als Verkaufs- und weniger als Kaufsignale zu werten. Für vollkommen fatal halten wir die populistischen Bestrebungen nach einem „weniger“ Europa – und versuchen deshalb anhand eines einfachen makroökonomischen Problems die These zu unterstützen, dass ein „mehr“ an Europa benötigt wird, um grundsätzliche Probleme der Eurozone zu beheben.